Barmer Köpfe

Otto Fürst von Bismarck
Helmuth Graf von Moltke

 

Waldwege erinnern an berühmte Deutsche

Als der Barmer Verschönerungsverein 1864 gegründet wurde, war der Weg zu einer eigenen Parkfläche noch weit. Wo Gartenarchitekten aktiv werden sollten, gab es am Südhang Barmens landwirtschaftlich genutzte Flächen, die mal Gemarkenwald (Barmen-Gemarke) waren. Und auf der Höhe, die wir heute als Barmer Wald kennen, muss man sich eine große Heidefläche mit niedrigem Bewuchs vorstellen. Von Wald keine Spur! In den ersten Jahrzehnten pflanzte der BVV vom Höhenweg bis hinunter in das Murmelbachtal Bäume. Bei der Benennung von Wegen, die zahlreich das Areal durchziehen, orientierten sich die Verantwortlichen offensichtlich an einer Hain- (Wald-) ähnlichen Landschaft. Während der Moltkehain vom Toelleturm/Kiosk talwärts führt, schlängelt sich der Bismarckhain am unteren Hang parallel zum Murmelbach Richtung Heckinghausen.
Andere Namen wie der Kuckucksweg, Am Fuchsbau und Dohnenstieg (Weg zum Vorwerkpark) deuten auf ältere Örtlichkeiten hin. Talweg und Forstweg sind selbsterklärend. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurden Wege nach den Geschwistern Lauer (Lauer-Stiftung), Geschwistern Ostermann und Ernst Wahl benannt, als Dank für großzügige Förderung.

Otto Fürst von Bismarck
Foto: Bundesarchiv

Otto Fürst von Bismarck

Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck (* 1. April 1815 in Schönhausen (Elbe); † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Aumühle), war Gründer des Deutschen Reiches und von 1871 bis 1890 Reichskanzler. Die Demokratie war ihm fremd. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war er in Preußen Ministerpräsident, von 1867 bis 1871, vor 150 Jahren, zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes. Bismarck gilt als Vollender der deutschen Einigung und als Begründer des Sozialstaates der Moderne.
Als Kanzler und preußischer Ministerpräsident bestimmte er die Politik des neu geschaffenen Deutschen Reiches bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend mit. Er setzte außenpolitisch auf einen Ausgleich der europäischen Mächte. In seiner Zeit gab es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe. Bismarck schuf das heute noch maßgebende Sozialversicherungssystem. 1890 führten Meinungsverschiedenheiten mit dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.

Otto Fürst von Bismarck
Foto: Bundesarchiv

Helmuth Graf von Moltke

Helmuth Karl Bernhard von Moltke, ab 1870 Graf von Moltke (* 26. Oktober 1800 in Parchim; † 24. April 1891 in Berlin), war preußischer Generalfeldmarschall, der aus dem mecklenburgischen Uradel stammte. Als Chef des Generalstabs hatte er wesentlichen Anteil am Erfolg Preußens in den Deutschen Einigungskriegen. Moltke gehörte nicht nur zu den erfolgreichsten Feldherren seiner Zeit, sondern seine Konzepte sind – nicht nur im militärischen Bereich – bis heute fortdauernd aktuell. Er war der Urgroßonkel des Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus Helmuth James Graf von Moltke.

Vorbilder?

Offensichtlich waren die BVV-Gründer von Vertretern des Kaiserreiches, wie Bismarck und Moltke, beeindruckt, denn in die Ära der Zeitgenossen fiel der Bau des Obelisken für die Barmer Kriegsopfer von 1864 und 1866 (ältestes Denkmal in den Barmer Anlagen), und der Bau eines nicht mehr existenten Aussichtsturmes für die Opfer des Krieges 1870/71 am Rande der unteren Anlagen.