Alpinum zum 100. Geburtstag aus dem Dornröschenschlaf erweckt
Vor 100 Jahren, 1914, haben Mitglieder des Barmer Verschönerungsvereins ihrem 1864 gegründeten Verein zum 50. Geburtstag ein Alpinum gespendet. Der Alpengarten passte sich durch den Gartenarchitekten Artur Stüting in die Gestaltung des Fischertals, eines ehemaligen Steinbruchs und Teil des früheren Gutes Fischertal, als Teil der Barmer Anlagen ein und übernahm die Aufgabe eines Schulgartens, in dem Mädchen und Jungen ihre Studien machten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Alpinum in einen gestrüppartigen Dornröschenschlaf, aus dem es zum 150-jährigen Jubiläum des Barmer Verschönerungsvereins geweckt wurde.
In einer ehrenamtlichen Aktion haben Mitglieder der Sektion Barmen des Deutschen Alpenvereins das Alpinum rekultiviert, von Unkraut befreit, neu gestaltet und bepflanzt. Geholfen haben Mitglieder des BVV und der Ronsdorfer Jugendfeuerwehr. Am Samstag, 14. Juni 2014, feierte der BVV die Wiedereinweihung des Alpengartens am Overbeckweg hinter der Wald-Tennis-Anlage, und beteiligte sich an der „Offenen Gartenpforte im Rheinland“. Zur Würdigung des Parkgestalters wurde in diesem Jahr ein Weg, der vom Von-Eynern-Platz Richtung Jugendherberge führt „Stütingweg“ genannt. Anlässlich seines Besuches im Juni 2014 hat der Freundeskreis Wuppertal aus der slowakischen Partnerstadt Kosice Pflanzen („Tatraflora“) aus dem dortigen Botanischen Garten mitgebracht, die Frank Egger vom DAV im Alpengarten pflanzt. (kgc).
Alpengarten in den Barmer Anlagen – Mithilfe bei der Rekultivierung
von Klaus-Günther Conrads und Joachim Hütten
150 Jahre Barmer Verschönerungsverein (1864-2014)
Im kommenden Jahr feiert der Barmer Verschönerungsverein sein 150-jähriges Bestehen. Einige Barmer Bürger haben ihn am 8. Dezember 1864 gegründet, um einen Erholungspark zu schaffen und eine grüne Lunge zu bewahren. Damit war der Verschönerungsverein eine ganz frühe Bürgerinitiative "pro Grün". Inzwischen sind die Barmer Anlagen Deutschlands zweitgrößter Park in bürgerschaftlichem Besitz! Durch Mitgliedsbeiträge (Jahresbeitrag 20 Euro) und Spenden können die Wuppertaler helfen, den Park an den Südhöhen und Toelleturm zu pflegen. Dafür stehen die Anlagen ganzjährig rund um die Uhr zum Wandern, Laufen, Spazieren, Erholen und Entspannen offen.
100 Jahre Alpengarten im Fischertal
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde im Fischertal ein Alpinum eingeweiht, geschaffen von dem Gartenarchitekten Artur Stüting aus Barmen. BVV-Geschäftsführerin Sonja Priester schrieb 1989: Alle Aktivitäten des BVV waren nur durch den außergewöhnlichen Einsatz der Bürger mit Beiträgen und Stiftungen möglich. So stifteten 1914, zum 50-jährigen Vereinsbestehen, 33 Mitglieder den im Mai 1914 fertig gestellten Alpengarten, dessen Relikte noch heute oberhalb der Tennisplätze im Fischertal zu sehen sind. Liebhaber der Botanik wanderten, genau wie die Schulklassen einiger Generationen, zum Alpengarten und machten ihre Studien. Alle Pflanzen waren mit deutschen und lateinischen Namen auf Porzellanschildern bezeichnet. Leider war der Fels so brüchig, dass immer wieder Steinschlag und Erdrutsche die Anlage zerstörten. Der brüchige Fels ist auch der Grund dafür, dass die Anlage nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder hergerichtet wurde. Anfang der 1950er Jahre wurden Kosten von 30.000 DM errechnet, die der Verein nicht aufbringen konnte, nur um einen Fels zu sanieren. Dafür waren die allgemeinen Kriegsschäden zu groß. Der Alpengarten ist von Gartenarchitekt Artur Stüting (1872-1927), einem der bekanntesten Gartenarchitekten aus dem Wuppertal, angelegt und barg eine große Anzahl blühender Dauergewächse, die schon im ersten Jahr große Reize auf die Besucher unserer Anlagen ausgeübt haben.
Aus der Beilage zum Barmer Sonntagsblatt, Sonntaggruß der evangelisch-lutherischen Gemeinde Wichlinghausen, 19. August 1934: Ein Rundgang durch die Barmer Anlagen, von Rektor i.R. W. Vogelsang, Wuppertal-Barmen: "… wir schlagen, von der Lekebuschallee (heute: Schölgenallee) kommend, den Overbeckweg ein und gelangen zu einem viel besuchten Schmuckstück unserer Anlagen, dem beim 50-jährigen Jubiläums des Verschönerungsvereins (1914) von mehreren freigebigen Vorstandsmitgliedern gestifteten Alpengarten, wo wir die Blütenpracht und die reiche Mannigfaltigkeit der Blumen und Sträucher bewundern, die man in solchen Steingärten anzupflanzen pflegt. Man sollte kaum glauben, dass dieser schöne Garten früher (um 1862) ein wüster Steinbruch gewesen ist. Weiter oben gelangt man zu einem kleinen Teich mit weißem Hahnenfuß, gelben Schwertlilien und Seerosen, in dessen kühler Flut große Goldfische und kleine Stichlinge ihr Wesen treiben."
Mithilfe des Alpenvereins
Zum 100-jährigen Bestehen soll der Alpengarten rekultiviert werden. Nicht in alter Form und als Schulgarten, denn dafür fehlen Fotos und die nötigen Recourcen. Unkraut soll entfernt werden. Dazu zählt vor allem der Knöterich, der sich sehr ausgebreitet hat und kaum auszurotten ist. Erhaltenswerte Pflanzen sollen Luft bekommen, eventuell Neues angepflanzt werden. Der Felsen wird einen schönen Hintergrund bilden. Wie groß die rekultivierte Fläche ist, hängt von den ehrenamtlichen Kräften ab. Es sind auch Kletterer willkommen, die kleine Bäume über Kopfhöhe absägen können.
Geben Sie sich einen Ruck und machen Sie mit! Sie unterstützen damit eine gute Sache, die unserem Stadtbild zugutekommt.
Aufgaben: Entfernung von Unkraut
Schneiden von kleinen Bäumen und Sträuchern
Säubern von größeren Steinen
Termine: Sa., 05.10., ab 10:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr
Sa., 26.10., ab 10:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr
Ausrüstung: Festes Schuhwerk
Arbeitshandschuhe
Wetterschutz
Evtl. Kletterausrüstung (Sicherung für Baumarbeiten und im steileren Gelände)
Wenn Sie Interesse an der geplanten Aktion haben, so melden Sie sich bitte möglichst bald bei:
Joachim Holthoff, Umweltreferent der Sektion Barmen des Deutschen Alpenvereins e.V.,
Tel.: 0202 / 884424, E-Mail: joachim.holthoff@dav-barmen.de oder
Joachim Hütten, Tel.: 0202 / 501147, E-Mail: joachim.huetten@dav-barmen.de
Sie werden dann per Mail, Internet (dav-barmen.de) und gegebenenfalls telefonisch über genauere Einzelheiten informiert.
Klaus-Günther Conrads vom Barmer Verschönerungsverein: "Es ist eine große Aufgabe, die viel Energie und viele freiwilligen Kräfte erfordert. Wir müssen sehen, was unsere Kräfte hergeben. Wir freuen uns, wenn sich Mitglieder des Deutschen Alpenvereins für die Barmer Anlagen engagieren und sind für jede eingesetzte Stunde dankbar!"
Fotos vom Alpengarten September 2013
Kontakt zum BVV
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