Entdeckungstouren

durch die zauberhaften Barmer Anlagen.

1: Natur- und Kunstschätze in den westlichen Anlagen

Start und Ziel: Bushaltestelle: Barmer Anlagen (Linie 640), Untere Lichtenplatzer Straße

Parken: Parkstreifen an der Unteren Lichtenplatzer Straße

Wanderzeit: ca. 50 Minuten

Wir gehen den Weg gegenüber dem Wupperverband in Richtung der Straße „An der Bergbahn“. Links am Hang steht ein Denkmal für die „Barmer Bergbahn“, eine Zahnradbahn, die von 1894 bis 1959 zwischen Am Clef in Barmen und Toelleturm verkehrte. Dort, wo die Treppe von der Straße zum Weg führt, war früher die Bergbahnhaltestelle „Stadthalle/Planetarium“. Wir gehen rechts (Wegezeichen Doppelbalken) und queren die ehemalige Bergbahntrasse Richtung Freizeitpark Fischertal (Tennisplätze, Minigolfanlage). Der Parallelweg zur Oberen Lichtenplatzer Straße heißt Schölgenallee, benannt nach dem Garteninspektor Peter Schölgen, der von 1870 bis 1920 50 Jahre für den BVV tätig war und große Parkbereiche nach Plänen von Gartendirektor Joseph Clemens Weyhe gestaltet hat.

Am Wegekreuz folgen wir halblinks bergauf dem Overbeckweg. Links vom Weg befand sich ab 1914 ein Alpengarten, von dem 2014 nur Teile (Fels eines früheren Steinbruchs) rekonstruiert wurden. Wenige Meter dahinter gehört auch der Weiher zum Alpinum. An der Kreuzung gehen wir links, den Stütingweg hinauf. Wir spazieren über die große Wiese im oberen Fischertal, die früher zum Skilaufen und Rodeln genutzt wurde. Am Wegekreuz verlassen wir den Stütingweg und gehen scharf recht erneut über die Wiese. Wenige Meter weiter steht seit 2020 ein neues Kunstwerk: „Stein für die Begegnung“. Es bildet einen Kontrast zu den sonstigen alten Denkmälern mit historischer Geschichte.

Am Birkenweiher entlang sehen wir direkt am Ufer einen Findling, der an das BVV-Vorstandsmitglied Otto C. Schmitz erinnert. Wir treffen auf die Schüllerallee, bei der sich Blicke nach rechts und links lohnen. Otto Schüller war von 1871 bis 1899 im BVV-Vorstand, zeitweise Vorsitzender. Es handelt sich bei dem Naturdenkmal (Lindenallee) um historischen Baumbestand. Wir biegen links ab und kurz dahinter biegen wir rechts in den Plutteweg ein. Bevor dieser in einer Linkskurve am Haus Dahl (gelbe Villa) vorbei verläuft, können wir einen kleinen Abstecher zum Panoramaplatz machen. Hier finden wir die Pluttesteine, dem langjährigen Vorsitzenden des BVV Ernst-Günter Plutte zu Ehren seines 65. Geburtstages hier aufgestellt wurden. Die dazu gehörende Eiche hat sich gut entwickelt. Unterhalb vom Panoramaplatz liegt an der Oberen Lichtenplatzer Straße die Gaststätte „Zum Futterplatz“. Wir folgen aber dem Weg am Haus Dahl vorbei, biegen links ab und erreichen den Barthelsweg. Robert Barthels war von 1897 bis 1913 stellvertretender, später erster Vorsitzender des BVV. Der nach ihm benannte Weg wird auch Ahornweg genannt. Er wurde als Reitweg angelegt.

Am Ende des Barthelsweges kommen wir zu einem Wegestern. Aufwärts befindet sich die Lönsstraße mit der Bushaltestelle „Ehrenfriedhof“ (Linie 646). Links befindet der 1955 angelegte Röhrigplatz, benannt nach dem aus Barmen nach Amerika ausgewanderten Emil Röhrig. Er und seine Verwandten haben ihre Vaterstadt nie vergessen. Sie förderten den BVV mit großen Zuwendungen. Von diesem Platz aus ist die Aussicht auf die Stadt wunderbar. Die ehemals hier befindliche Bergbahnstation hieß „Talblick“, Wir gehen nun den Hoeschweg hinunter. Hugo Hoesch war Schatzmeister von 1880 bis 1888. Seine Familie hat den Verein großzügig unterstützt. Wir überqueren den Stütingweg und gelangen automatisch zum Aussichtsplateau, das zuletzt im Rahmen der „Regionale 2006“ geschaffen wurde. Zu unseren Füßen befindet sich das anfangs gesehene Bergbahndenkmal. Unsere Blicke folgen der ehemaligen Bergbahntrasse. Auch die Steinstelen dienen dieser Erinnerung. Vom Aussichtsplateau gehen wir am Kinderspielplatz vorbei und lassen die (Veranstaltungs-) Rotunde rechts liegen. Hinter dem Spielplatz begeben wir uns auf den Lundtweg (Wegezeichen T auf dem Kopf) talwärts, sehen auf der Wiese das älteste Denkmal in den Barmer Anlagen, einen Obelisken, der an gefallende Barmer Soldaten der Kriege 1864 und 1866 erinnert.

Vor der nach Otte Budde genannten Fußgängerbrücke biegen wir links in die Schüllerallee ein. Rechts taucht die südliche Bushaltestelle Barmer Anlagen auf, links davon steht ein Findling, der an das einstige Barmer Planetarium von 1926 erinnert. Es stand auf der großen Wiese und hatte eine große Freitreppe. Ob die Beschädigung einen Abriss erzwang, bleibt eine unbeantwortete Frage.

Den Parkplan mit eingezeichneter Wanderroute können Sie hier runterladen.

2. Große Runde vermittelt vielfältige Eindrücke in Anlagen und Wald

Rundweg 2: Länge 7 km, Laufzeit 110 Minuten

Ausgangspunkt: Bushaltestelle Barmer Anlagen (Linie 640), Untere Lichtenplatzer Straße
Parkplätze: Stellflächen an der Unteren Lichtenplatzer Straße
Autor Rüdiger Hofmann, 25.11.2020, Conrads

Wir starten an der südlichen, bergseitigen Bushaltestelle und gehen in östlicher Richtung. Rechts auf der Wiese sehen wir einen Obelisken. Er ist das älteste Kriegerdenkmal der Stadt Wuppertal, gewidmet den Opfern der Kriege 1864 und 1866. Wir bleiben auf diesem nach dem früheren Gartendirektor Peter Schölgen benannten, ebenen Weg, linker Hand die „Untere Lichtenplatzer Straße“. Im weiteren Verlauf kommen wir ins Ringeltal, das wir umwandern werden, das uns zunächst aber – mit der Trauerbuche im Vordergrund – einen großräumigen Eindruck vermittelt. Wir gehen den Weg links vom Tal hoch, vorbei an der „Dicke-Ibach-Treppe“. Sie wurde von Friedrich Wilhelm Dicke (Firma Kaiser & Dicke) und Rudolf Ibach gestiftet, um eine repräsentative Verbindung zur Josef-Haydn-Straße (früher Richard-Wagner-Straße) zu schaffen. Die Herren waren BVV-Vorstandsmitglieder von 1878 bis 1897. In der Denkmalwand ist das Tierschutzdenkmal „Jesus heilt ein misshandeltes Tier“ dargestellt. Nach Metalldiebstahl in 2007 wurde ein Foto aufgehängt. Weiter den Berg hinauf kommen wir zum Ringeldenkmal. Ludwig Ringel (1808-1881) war Fabrikant und städtischer Beigeordneter, der für die damalige Stadt Barmen, die Unterbarmer Kirchengemeinde und auch für den BVV viel Gutes tat. Wir gehen vor das Denkmal und betrachten die Tafeln. Den Weg gehen wir weiter, bis scharf links ein Weg abzweigt. Dort haben wir einen Blick auf das Denkmal für Friedrich Wilhelm Dörpfeld, einem bekannten Lehrer und Vater des Archäologen Wilhelm Dörpfeld. Der Stifter, ein Lehrerverein, hat dem Verschönerungsverein das Erbe hinterlassen. Der Weg in das Wäldchen verläuft hinter dem Ringeldenkmal, auf dessen Terrasse wir kommen. Von diesem Denkmal haben wir eine wunderschöne Aussicht auf das Ringeltal mit seiner vielfältigen Botanik und die Stadt. Wir verlassen die Plattform auf der anderen Seite, biegen wenig später rechts ab und gehen den Imlerweg weiter bergan, überqueren die Lönsstraße und wenig später die Schubertstraße. Wir steigen gegenüber den Imlerweg hinauf, bis zum Höhenweg. Dort halten wir uns links und folgen dem Wanderzeichen „T auf dem Kopf“ (das uns weite Strecken begleitet) bis zum Jahrhundertplatz. Zuvor macht der Höhenweg einen Rechtsbogen, wenig später geht es links ab. Der Platz wurde vom BVV geschaffen und mit einer Jahrhunderteiche bepflanzt, zur 100-Jahr-Feier der Stadt Barmen anno 1908. Heute liegt der Platz mitten im Wald und gehört nach einem Grundstückstausch der Stadt Wuppertal. Wir gehen geradeaus weiter, lassen rechts den Waldkindergarten liegen und links die Kleingartenanlage Foresta. An der Forestastraße biegen wir rechts ab und kommen talwärts zum „Bunten Stein“. Ein Stein, mit Rillen versehen, steht am Wegesrand. Früher markierte er die Furt durch den Murmelbach. Er lag an der Grenze von Barmen und Ronsdorf und wurde von den Fuhrleuten als Trittstein benutzt, während die Pferde durch das Wasser gingen. Der frühere Stauteich wurde aus ökologischen Gründen aufgegeben. Wir gehen hinter dem Teich rechts am Bach entlang und befinden uns nun auf dem alten Grenzweg des Vereinsgeländes. Der Teich am einstigen Pilgerheim ist ringsherum zugewachsen – schade. Links erkennen wir die zum Vorwerkpark gehörenden Anlagen. Es geht aufwärts. Am Ende dieses Weges, der Talweg wurde beim Ausbau des Wegenetzes im vorigen Jahrhundert um einen Meter höher gelegt, da er immer wieder von dem damals noch viel Wasser führenden Murmelbach (früher Namen: „Marper Bach“) überflutet wurde, genannt, erreichen wir den Dohnenstieg, eine alte Wegebezeichnung, von der es beim Laubengang einen weiteren Eingang in den Vorwerkpark gibt. Wir schnaufen weiter den Berg hinauf, kommen zum Moltkehain und nach dem Linksabbiegen schließlich zum Toelleturm. Der Höhenweg ist eine Wasserscheide, da er auf der höchsten Erhöhung gebaut wurde und anfallende Regenfluten links und rechts in die Wälder abfließen lässt. Der Toelleturm, benannt nach Ludwig Ernst Toelle, einem Unterbarmer Fabrikanten, und von seiner Familie mit 15 000 Goldmark an den BVV in Auftrag gegeben, musste seit 1888 immer wieder zeitweise geschlossen werden, wenn das Geld für dringende Reparaturen fehlte. Wir verlassen das Turmgelände und gehen auf der Eisenlohrstraße hinunter bis zur Lönsstraße. Gegenüber nutzen wir den Waldweg und kommen zum Barthelsweg. Rechts ab gelangen wir zum 1955 angelegten Röhrigplatz, an dem sich vorher die Bergbahnhaltestelle „Talblick“ befand. Links hinunter nutzen wir den Hoeschweg, um am Stütingweg nach rechts zu wechseln. Der Wegestern ist Ernst von Eynern gewidmet. Von der großen Pyramide ist nur noch ein kleiner Steinhaufen übrig geblieben. Außerdem blicken wir auf das Ehrenmal für gefallene Soldaten des Ersten Weltkrieges (1914-1918). Allein der Begriff vom „Helden“ lohnt, darüber intensiv nachzudenken. Ernst von Eynern stiftete dem BVV 1897 einen erheblichen Betrag zum Erhalt der Anlagen. Wir überqueren den Platz, lassen das Ehrenmal rechts stehen, und gehen, ein Wegekreuz überquerend, hinunter ins Ringeltal, wo wir bereits beim Aufstieg gewesen sind. Die Eichenallee (Traubeneichen) – hier begleitet uns das Wegezeichen „weißes Quadrat“ – wurde in den 1990er Jahren neu angepflanzt und wurde nach dem vierten Vorsitzenden Otto Budde (1913-1931) benannt. Während des Weges über diese Allee liegt das Ringeltal rechter Hand bis hinunter zur Unteren Lichtenplatzer Straße. Vor der Fußgängerbrücke, die in die unteren Anlagen führt, biegen wir links ab und kommen zum Ausgangspunkt und damit zum Start und Ziel.

Den Parkplan mit eingezeichneter Wanderroute können Sie hier runterladen.

3: Entdeckungsspaziergang und Spurensuche durch die Barmer Anlagen

Ausgangspunkt: Bushaltestelle Toelleturm (Linien 640 und 646), Hohenzollernstraße geg. Haus-Nr. 8.
Parken: Parkplatz des BVV an der Adolf-Vorwerk-Straße, direkt neben Löns-/Wettiner Straße.
Rundweg: Länge 2,5 km

Ausgangspunkt ist der Toelleturm mit der Adresse Hohenzollernstraße 33. Wir biegen am Brunnen, einem Geschenk der Firma Vorwerk an die Stadt, bzw. hinter dem Pavillon und Spielplatz in den bewaldeten Höhenweg ein, vorbei an der Wilhelm-Vorwerk-Gedenkstätte, wo sich die Bredthöhe befindet. Wilhelm Vorwerk war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 22 Jahre Vorsitzender des BVV. Weiter gehen wir geradeaus bis zum Langermann-Gedenkstein. Johannes Langermann war Pädagoge. Kurz darauf treffen wir rechts auf die Paulinenruhe, einem Gedenkplatz der Familie Luhn an ihre Frau und Mutter (1841-1911). Links vom Höhenweg sehen wir den Ehrenfriedhof, auf dem Gefallene der beiden Weltkriege (1914-18, 1939-45) liegen. Das Gelände gehört dem BVV, es wird vom Garten- und Forstamt der Stadt Wuppertal gepflegt. Wir gehen über den Ehrenfriedhof und kommen zur Schubertstraße. Falls der Ehrenfriedhof geschlossen ist, gehen wir den dahinter liegenden Imlerweg hinunter bis zur Schubertstraße. Links und rechts der Schubertstraße befinden sich die nach den BVV-Vorstandsmitgliedern Hermann Engemann (1945-1963) und Otto Schwarzschild (1945-1953) genannten Wege. In Höhe der Ehrenfriedhofstreppe überqueren wir die Lönsstraße und gehen den Lundtweg hinunter. Rudolf Lundt war Schatzmeister von 1914-1945. Weiter bergab überqueren wir schließlich auf der Fußgängerbrücke die Untere Lichtenplatzer Straße und schauen uns noch etwas um, in den unteren Anlagen mit den Teichen, dem Werlédenkmal – Wilhelm Werlé war Gründer des BVV – und der Femlinde – einem Wurzelspross der Dortmunder Femlinde, dem BVV von Emil Rittershaus geschenkt. Von hier aus sind es noch gut fünf Minuten bis in die Barmer Innenstadt.

Für den Rückweg zum Toelleturm gehen wir südlich der Unteren Lichtenplatzer Straße auf der Schölgenallee westwärts. Hinter dem Bergbahndenkmal gehen wir bergauf, halten uns links, schauen vom Aussichtsplateau auf die Stadt. Steinstelen erinnern an die einstige Bergbahnroute (1894-1959), auf der wir bis zum Toelleturm beziehungsweise zum Restaurant Zur alten Bergbahn wandern. Wir können uns so vorstellen, welchen Höhenunterschied die Zahnradbahn, zu Betriebsbeginn die erste zweigleisige, elektrische Bahn ihrer Art der Welt, bei Wind und Wetter überwinden musste.

Den Parkplan mit eingezeichneter Wanderroute können Sie hier runterladen.

4: Raus mit Klaus
Spaziergang durch die unteren Barmer Anlagen

Start und Ziel: Bushaltestelle Barmer Anlagen, Untere Lichtenplatzer Straße, Talseite. Parkmöglichkeiten entlang der Straße.
Zeit: 45 Minuten
Streckenlänge: 1.400 m
Schlusseinkehr: Freizeitpark im Fischertal, Biergarten

Wir verlassen die Nordseite der Haltestelle, die sich unmittelbar neben der Einmündung der Straße An der Bergbahn befindet, ostwärts und sehen von der Straße auf das Grundstück des Wupperverbandes, mit einem modernen Kunstwerk.

Das moderne Kunstwerk heißt „Wasserportal“. Der Wupperverband hatte einen Wettbewerb ausgelobt und der Entwurf von Frank Breidenbruch wurde ausgewählt. Die Umsetzung erfolgte 2002/2003, bei einem Tag der offenen Tür am 25. Mai 2003 wurde das Wasserportal den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wupperverbandes und Gästen offiziell präsentiert.

Auf dieser Fläche stand ab 1896 die vom Barmer Verschönerungsverein erbaute Barmer Stadthalle. Es war der gesellschaftliche Mittelpunkt Barmens mit zahlreichen Veranstaltungsarten. Aus den Einnahmen der Verpachtung deckte der 1864 gegründete Verein einen Teil des Unterhalts für die Barmer Anlagen. Nachdem die am 30. Mai 1943 zerstörte Stadthalle nicht mehr aufgebaut wurde, erwarb die Barmer Ersatzkasse das Grundstück und baute eine neue Hauptverwaltung. Noch zur Erinnerung: Direkt unterhalb des Regenschutzes der Haltestelle stand ein Kriegerdenkmal in Form eines Aussichtsturmes, errichtet für die Opfer des Krieges 1870/71. Hinter der Einfahrt zum Wupperverband gibt es den ersten Ein-/Ausgang zu den unteren Anlagen, doch wir nehmen den zweiten Ein-/Ausgang, direkt unterhalb der Fußgängerbrücke, gehen dann rechts.

Dieser Weg, von dem wir einen guten Blick auf das ehemalige „Bauhaus“ haben, führt uns zum ersten von drei Teichen, die nach Plänen des Düsseldorfer Hofgartendirektors Joseph Clemens Weyhe angelegt wurden. Der obere, kleinste Teich ist nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-45) zu einem Klinkerteich (wegen der Klinkersteinrückfront) umgebaut worden, der in den vergangenen Jahren restauriert wurde. Zahlreiche Bänke laden zur Entspannung ein.

Das Wasser kommt aus dem Ringeltal und fließt durch alle Teiche, um unterhalb in der Ottostraße im Kanal zu verschwinden und in der Wupper anzukommen. Im mittleren Teich haben einige Enten ihr Zuhause, es sei denn, es ist an der Wupper angenehmer. Zwischen den beiden folgenden Teichen wurde ein Damm aufgeschüttet. Es ist kaum vorstellbar, dass es vor Beginn der Parkgestaltung ein tiefes Kerbtal gab, das vollständig modelliert wurde. Als Gartenarchitekt Weyhe den BVV-Vorständen seine Pläne erläuterte, soll ein Vorstand geklagt haben: „Will der Kerl (Weyhe) die Teiche in die Luft hängen?“ Rechts sehen wir ein Denkmal für Otto Schüller, den zweiten ersten Vorsitzenden des Verschönerungsvereins. Es handelt sich jedoch nur noch um einen Findling mit einem Foto des alten Denkmals, das nach mehreren Beschädigungen abgebaut wurde. Wir gehen über den Damm und halten uns rechts. Dort steht das Denkmal für den Gründungsvorsitzenden Wilhelm Werlé, den Vorgänger Schüllers. Die frühen Vereinsführer hat der BVV für ihre Verdienste mit Denkmälern geehrt, später nicht mehr. Der verzierte Zaun des Denkmals ist im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Wir verlassen Werlés Denkmal und biegen an den beiden nächsten Wegedreiecken jeweils links ab und kommen wieder zum Schüllerdenkmal. Dort linksab sehen wir bald das Mietshaus des BVV mit Geschäftsstelle Untere Lichtenplatzer Straße vor uns. Wir gehen links und rechts, gelangen dann zum unteren Anlageneingang an der Otto-/Heinrich-Janssen-Straße. Damals Augustastraße genannt, sehen wir durch das Portal eine alte Allee, durch die man auf kürzestem Wege in die Barmer City gelangt. Wir bleiben im Park und wandeln auf dem Weyheweg westwärts. Interessant sind die Ruheinseln mit ihren Bänken, die Weyhe so gestalten ließ und die die Zeit überdauert haben. Linker Hand steht die Femlinde, ein Naturdenkmal und der Spross einer Dortmunder Femlinde, die der Barmer Dichter Emil Rittershaus geschenkt bekam, weil er das Westfalenlied getextet hat. Bergauf und dann links umrunden wir die große Rasenfläche. Oberhalb wieder das einstige Grundstück der Barmer Stadthalle, deren Vorläufer eine „Restauration“ war. Unterhalb der Stadthalle, zu unserer Seite hin, stand einst ein Musikpavillon.

In den unteren Anlagen mussten in den vergangenen Jahren zahlreiche alte Bäume gefällt werden, die teilweise dort schon vor dem Anlegen des Parks gestanden haben. Stürme haben Spuren hinterlassen und das Bild der Anlagen verändert. Bergauf gelangen wir auf die Fußgängerbrücke und überqueren die Untere Lichtenplatzer Straße. Vorläufer dieser Brücke war eine Treppe, die vom vierten BVV-Vorsitzenden Otto Budde gestiftet worden war. Ihm ist die gegenüber zu sehende Eichenallee gewidmet. Wir gehen jedoch auf der Schölgenallee (Garteninspektor Peter Schölgen setzte die Pläne von Weyhe um und arbeitete 50 Jahre für den BVV) an der Straße entlang und kommen zur Bushaltestelle für die talwärts fahrende Linie 640. Unterwegs sehen wir linkerhand auf der Wiese einen Obelisken. Das älteste Denkmal in den Barmer Anlagen erinnert an die gefallenen Barmer Soldaten der Kriege 1864 und 1866. Rechts öffnen sich durch die belaubten Bäume hindurch Blicke auf die Barmer Nordseite.

Den Parkplan mit eingezeichneter Wanderroute können Sie hier runterladen.

5: Entdeckungstour für Solisten und Paare
Auf dem Panoramaweg durch die Barmer Anlagen

Start und Ziel: Bushaltestelle Barmer Anlagen, Untere Lichtenplatzer Straße, Süd-/Bergseite
Wanderzeit: ca. 160 Min.
Länge: 4.120 m
Schlusseinkehr: Freizeitpark Fischertal mit Biergarten (wenn coronabedingt wieder geöffnet)

Wir starten zu dieser zentralen Wanderung an der Unteren Lichtenplatzer Straße. Gleich hinter dem Regenschutz erinnert ein Findling an das 1926 eingeweihte Barmer Planetarium. Es war das zweite Planetarium mit Zeiss-Optik in Deutschland, wurde jedoch beim Bombenangriff auf Barmen am 30. Mai 1943 stark beschädigt. Das gleiche Schicksal traf die vom Barmer Verschönerungsverein 1896 eröffnete Barmer Stadthalle auf der anderen Straßenseite. Im 1956 von der Barmer Ersatzkasse eröffneten Verwaltungsgebäude ist heute der Wupperverband zuhause. Interessierte können von der Straße aus moderne Kunst betrachten.

Das moderne Kunstwerk heißt „Wasserportal“. Der Wupperverband hatte einen Wettbewerb ausgelobt und der Entwurf von Frank Breidenbruch wurde ausgewählt. Die Umsetzung erfolgte 2002/2003, bei einem Tag der offenen Tür am 25. Mai 2003 wurde das Wasserportal den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wupperverbandes und Gästen offiziell präsentiert.

Bitte begleiten Sie mich auf der Schölgenallee nach Westen. Der Volksmund wählte dafür die „Sonnenallee“, wegen der regelmäßigen Sonneneinstrahlung. Begleitet werden wir vom Wanderzeichen „Doppelbalken“. Links zweigt eine Birkenallee ab. Jede Birke steht für heute unbekannte Kriegsopfer im Zweiten Weltkrieg. Daneben erinnert eine Infotafel an die Barmer Bergbahn, die von 1894 bis 1959 unseren Weg querte. Dahinter, am Ort der früheren Haltestelle, steht eine Achse der Zahnradbahn, die 1984 aufgestellt wurde. Auf der anderen Straßenseite sehen wir ein dunkelrotes Gebäude, in dem früher die Molkerei Finkenrath untergebracht war. Was mögen das für Zeiten gewesen sein? Auf der Allee gelangen wir ins Fischertal, einem der fünf Parkbereiche, den Artur Stüting im Auftrag des Verschönerungsvereins in einem ehemaligen Steinbruch („Fischers Steinkuhle“) gestaltet hat. Eine im Schwarzwaldstil erbaute Meierei diente der Gastronomie. Ein Alpinum am Overbeckweg (schräg links hoch) wurde als Schulgarten angelegt. Schon damals für Sport und Spiel vorgesehen, wird heute im Freizeitpark Fischertal Minigolf, Tennis und ein Biergarten angeboten. Wenige Meter hinter der Minigolfanlage biegen wir links, noch immer vom gleichen Wanderzeichen und dem JH-Symbol für Jugendherbergsweg, begleitet, in die herrliche, als Naturdenkmal ausgewiesene Schüllerallee, die zu bestimmten Jahreszeiten ein kathedralenartiges Blätterdach hat, ab. Es geht gut bergauf!

In einem Linksbogen zweigt der Plutteweg nach rechts ab. Auf ihm kommen wir zum ehemaligen Panoramaplatz, der ebenfalls nach dem früheren BVV-Vorsitzenden Ernst-Günter Plutte benannt ist. Wir folgen dem Weg am ehemaligen „Haus Dahl“ vorbei bergauf und treffen auf den Barthelsweg. Wer diese Ergänzung auslassen möchte, bleibt weiter auf der Schüllerallee, bis zum Emil-Röhrig-Platz. Dort befand sich einst die Bergbahnhaltestelle „Talblick“. Auch heute haben wir bei klarem Wetter dort die beste Aussicht auf Barmens Mitte und Norden. Wir biegen nach rechts und wandern auf dem Barthelsweg, der ebenfalls eine Allee ist. Am Wegekreuz, wo von rechts der Plutteweg kommt, gehen wir links bergauf (Wanderzeichen „T“ auf dem Kopf) und gelangen entlang der Parkgrenze zur Wettiner-/Lönsstraße. Diese Straße wurde damals von der Barmer Bergbahn überquert. Wir gehen nicht zum Toelleturm (auch wenn der Aufstieg zwischen Ostern und Oktober samstags von 15-18 Uhr und sonntags von 12-18 Uhr unbedingt zu empfehlen ist), sondern direkt links auf die alte Bergbahntrasse, die uns als schöne Allee wieder zum Emil-Röhrig-Platz führt.

Am Emil-Röhrig-Platz gehen wir ein kurzes Stück links auf der Schüllerallee und biegen nach rechts ab. Der dortige Teich wurde „Birkenweiher“ getauft und ist ein wirklich idyllisches Naturphänomen. Wenig später überqueren wir die Wiese, die früher zum Skilaufen und Rodeln genutzt wurde. Nachdem dort zum 150jährigen Jubiläum des Barmer Verschönerungsvereins 2014 eine Skulptur von Tony Cragg aufgestellt worden war, ist ihr in diesem Sommer „Zeit für die Begegnung“, eine Natursteinskulptur von Livia Kubach und Michael Kropp aus Bad Münster am Stein, gefolgt. Haben Sie für eine Betrachtung Zeit?

Auf dem Stütingweg bewegen wir uns ohne Gefälle nach Osten. Bevor wir zum Ernst-von-Eynern-Platz gelangen, queren die alte Bergbahntrasse und nutzen Blicke berg- und talwärts. In beiden Richtungen stehen rote Infotafeln, die über die Geschichte der Zahnradbahn informieren. Den Wegestern prägen das an die Familie von Eynern erinnernde Denkmal, das einst eine große Steinpyramide war, und ein Denkmal, das an im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten erinnert. An diesem Denkstein links vorbei kommen wir zu einem großartigen, namenlosen Aussichtsplatz. Die beiden Bänke laden uns zum Verweilen ein. Im Vordergrund die Buddeallee, dahinter der weite Blick auf den Wuppertaler Osten. Halbrechts, steil bergab, kommen wir zum Dörpfelddenkmal. Der Sohn vom hier gewürdigten Lehrer Friedrich Wilhelm war der berühmte Archäologe Wilhelm Dörpfeld, der in der Nachbarschaft groß geworden ist.

Die schnurgerade talwärts führende Buddeallee sehen wir, gehen jedoch den vorletzten Weg (der letzte Weg recht führt direkt vor das Ringeldenkmal) rechts in das Wäldchen, danach stehen wir halblinks auf dem Ringeldenkmal. Selten deshalb, weil es als Aussichtsplateau für das Ringeltal dient und eine Etage darunter ein stattliches Denkmal für einen Förderer des Vereins und der Stadt Barmen: Ludwig Ringel. Er hat dem Verein das gesamte Tal zur Gestaltung überlassen, zuvor noch auf seine Kosten Häuser abreißen lassen. Um das Denkmal herum kommen wir zum Heringweg, der an den Gestalter des Ringeltages Oskar Hering erinnert. Stark talwärts kommen wir zur Dicke-Ibach-Treppe, die 1897 von Friedrich Wilhelm Dicke und Rudolf Ibach gestiftet wurde und landesweit als besonderes Kunstwerk gilt: ebenfalls eine markante Treppe und oben eine Aussichtsplattform mit Türmchen. Prachtvoll!

Wir gehen ein Stück bergab und biegen links ab. Von diesem Weg sehen wir unten am Wiesenende eine Hängebuche, die von Fachleuten Fagus sylvatica „Pendula“ genannt wird. Ein seltener Schatz! Laienhaft hätte ich auf eine Trauerweide getippt. Vorbei am Ringelteich kommen wir zur in den 1990er Jahren neu gepflanzten Buddeallee, eine Eichenallee, die wir bei der Querung nach oben und unten betrachten. Geradeaus, ein wenig bergwärts, gelangen wir schnell zur Schillerlinde, die 1905 von vier Barmer Schulen gestiftet worden ist. Hinter der Schillerlinde gehen wir bergauf und erreichen eine große Freifläche, auf der ursprünglich ein Bauernhof gestanden hat. Von einer Molkerei sprach man damals. Im Rahmen der „Regionale 2006“ wurde eine „Rotunde“ für Freiluftaktivitäten angelegt, der benachbarte Spielplatz modernisiert und nebenan das Aussichtsplateau angelegt. Darunter verbirgt sich eine Mauer, die für die Bergbahnhaltestelle „Stadthalle/Planetarium“ das Gelände abgestützt hat. Steinstelen erinnern an die Trasse der legendären Zahnradbahn. Gleich nebenan folgen wir dem schmalen Weg bergab und kommen zum „Schölgenweg“. 50 Meter weiter erreichen wir das Ziel, die Bushaltestelle Barmer Anlagen.

Den Parkplan mit eingezeichneter Wanderroute können Sie hier runterladen.

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Denkmäler

In unserer Übersichtskarte zum downlaod, finden Sie die genaue Lage der Denkmäler in den Barmer Anlagen. Wir beginnen mit dem Rundgang am Haupteingang. Wenn Sie die Denkmäler der Reihenfolge nach erwandern möchten, so sollten Sie ca. 2 Stunden Zeit einplanen. Die Nummerierung entspricht der Markierung im Plan.