Barmer Köpfe
Blank, Emil
BVV-Gründungsvater und Engels-Schwager
In zahlreichen Veröffentlichungen steht der Name Karl Emil Blank, doch im Barmer Verschönerungsverein wurde er Emil Blank genannt. Blank, Kaufmann in Barmen, war am 8. Dezember 1864 einer der Gründungsväter des BVV und wurde anschließend zum Stellvertreter des Vorsitzenden Wilhelm Werlé gewählt. Von 1864, dem Gründungsjahr des BVV, bis 1867 war Blank Direktor der Barmer Gesellschaft Concordia.
Familie
Karl Emil Blank wurde am 17. Mai 1817 – vor 204 Jahren – geboren und lebte bis zum 5. August 1893. Der Sohn von Friedrich und Isabelle Christina Blank heiratete 1845 Maria Engels und wurde damit Schwager des berühmten Sozialisten Friedrich Engels. Ein weiterer Mitgründer des BVV war August Engels. Durch die Vermählung von Tochter Cecile mit Carl Vorwerk entstanden familiäre Verbindungen mit der Familie Vorwerk.
Buch
Reiner Rhefus: Friedrich Engels im Wuppertal. Auf den Spuren des Denkers, Machers und Revolutionärs im „deutschen Manchester“ (176 Seiten, in Farbe, Hardcover), 16,80 Euro, ISBN 978-3-96488-065-9.
In seinem Buch berichtet Reiner Rhefus: „Im März 1848 kam es in Deutschland zur Revolution, die Zensur wurde aufgehoben und Wahlen zur Nationalversammlung ausgerufen. Überall bildeten sich politische Vereinigungen, um bestimmte Kandidaten, konservative oder liberale, zu unterstützen. Friedrich Engels und Karl Marx gingen nach Köln, um die „Neue Rheinische Zeitung“ (NRhZ) zu gründen, mit der sie Einfluss auf den Verlauf der Ereignisse nehmen wollten. Die Mitarbeiter der Zeitung waren Mitglieder des „Bundes der Kommunisten“, doch mit der Zeitung wollte man zugleich die Belange des liberalen Bürgertums vertreten. So kam Friedrich Engels für einige Wochen ins Wuppertal, um unter alten Freunden und Bekannten Aktionäre für das Zeitungsprojekt zu gewinnen.
Volksversammlungen auf dem Engelnberg und Johannisberg
Sein Ruf war ihm schon vorausgeeilt: An seinen Schwager Emil Blank in London schieb er „Lieber Emil, ich bin glücklich wieder hier. Ganz Barmen wartet, was ich tun werde. Man glaubt, ich werde sofort die Republik proklamieren. Überall fanden „Volksversammlungen“ statt: auf dem Engelnberg und bei Küpper auf dem Johannisberg. Ende März hatte sich dort auch der „Politische Club“ gegründet, in dem gebildete und links-liberale Bürger und Kaufleute zusammenfanden und für liberale Reformen und eine konstitutionelle Monarchie eintraten. Hier hoffte Engels auf Unterstützer.
Anfang Mai 1848 wurden er und Karl Marx zu einer Versammlung eingeladen. Im Stammlokal, der Gaststätte von Abraham Küpper auf dem Johannisberg – heute steht hier die Elberfelder Stadthalle, stellten sie ihr Projekt vor. Doch die erhoffte Unterstützung blieb aus. Der „Politische Club“ plante selbst die Herausgabe einer Zeitung, der „Volksstimme“. Vermutlich deshalb gab es wenig Bereitschaft, ein demokratisches Konkurrenzblatt in Köln zu befördern. Zudem schien das in Köln geplante Blatt weitaus radikaler: Es sollte den Untertitel „Organ der Demokratie“ erhalten und trat für die Gründung einer deutschen Republik ein. Sicherlich gab es aber auch Vorbehalte gegen den als radikal und kommunistisch bekannten Engels.“