Gleich mehrere Hiobsbotschaften erreichten die Geschäftsführung des Barmer Verschönerungsverein am heutigen Dienstag: Mit Hakenkreuzen beschmierte Bänke und Abfallbehälter im Ringeltal, gesprühte Markierungen, z.B. das Wort „ToT“ mit Pfeilen am Wegesrand, die wiederholte Beschädigung der Skulptur „Knabe mit Taube“ in den unteren Barmer Anlagen, eine im Wald abgekippte Küche. Unabhängig davon, dass umgehend Strafanzeige gestellt wurde, sind die Mitarbeiter des BVV konsterniert und sprachlos.

Zerstörter „Knabe mit Taube“ am Klinkerteich in den Barmer Anlagen.
Foto: BVV

Michaela Dereschewitz berichtet, dass der „Knabe mit Taube“ erst vor zwei Jahren als 3-D-Druck über dem Klinkerteich neu aufgestellt wurde, nachdem die 1954 eingeweihte Bronzefigur nach mehreren Zerstörungen eingelagert worden war. „Das Material kann man nicht mehr im öffentlichen Raum unbeobachtet ausstellen, hat sich die Geschäftsführerin raten lassen. Innerhalb weniger Monate wurde die Skulptur zweimal zerstört. Die Reparatur kostet einen vierstelligen Betrag, für den es keinen Etat gibt.

Um die Reinigung der sofort abgebauten Ruhebänke und beschmierten Abfallbehälter kümmern sich die BVV-Gärtner neben ihrer alltäglichen Arbeit. Bodenmarkierungen am Ringelteich, der noch in diesem Sommer entschlammt werden soll, werden ebenfalls entfernt. Bei der abgekippten Küche geht die Geschäftsführerin von geplanter privater Müllentsorgung auf Kosten der Allgemeinheit aus.

Der Verschönerungsverein lebt seit seiner Gründung vor 160 Jahren mit Beschädigungen und Diebstählen, doch sind Ärger und Kosten immer mehr geworden.

Michaela Dereschewitz: „Die heute 100 Hektar großen Barmer Anlagen (Park und Wald) sind ein großartiges Erbe der Vereinsgründer von 1864, das wir verwalten und pflegen. Meine beiden Gärtner-Kollegen pflegen liebevoll die Pflanzen und Wiesen, pflanzen junge Bäume, reparieren Bänke und Wege.

Das Leeren der Müllbehälter kostet immer mehr Zeit.“ BVV-Vorstand und Mitarbeiter wünschen sich einen pfleglichen Umgang ihrer Mitbürger mit dem privaten Park in bürgerschaftlichem Besitz. BVV-Vorsitzender Peter Prange: „Wir bieten den zweitgrößten deutschen Park ganztägig zur kostenlosen Nutzung an. Kein Zaun trübt die Freude am Spazieren, Wandern, Laufen, Ausruhen und Verweilen. Dafür erbitten wir von unseren Mitmenschen einen Jahresmitgliedsbeitrag von 20 Euro. Ein einmalig günstiges Angebot, oder?“

Dem Barmer Verschönerungsverein bleibt bei allem Frust über den Ärger nur die Hoffnung auf mehr Wertschätzung in der Bevölkerung und Hilfe durch Augenzeugen. „Wir wollen die Lust an unserer wunderbaren Aufgabe nicht verlieren,“ spricht Peter Prange für seine Geschäftsführerin und die Gärtner.