Barmer Köpfe

Engels, August

 

August Engels war vielseitig interessiert

Foto: Sammlung BVV

August Engels war vielseitig interessiert

Der Textilfabrikant und Politiker August Engels gehörte zu den 13 Männern, die am 8. Dezember 1864 den Barmer Verschönerungsverein gegründet haben.

Familiäres

August Engels wurde am 25. Juni 1797 als Sohn von Johann Caspar Engels (1753-1821, Gründer der Vereinigten evangelischen Gemeinde Unterbarmen) und Ida Luise Friederike Noot (1762-1822) in Barmen geboren. Engels heiratete am 17. August 1820 in Barmen Katharina Christina Louise Krebs (1801-1871), die Tochter des Kaufmanns Friedrich Krebs (1768-1819) und der Sara Katharina Heilenbeck (1770-1825).

Das Ehepaar hatte die beiden Kinder Ida und August. Ida heiratete den späteren Fabrikanten Albert Molineus (1814-1889), Sohn des Barmer Fabrikanten Wilhelm Johann II. Molineus (1768-1841) und Mitinitiator der Barmer Bergbahn AG. August heiratete Maria Elisabeth Wichelhaus, die Tochter des königlich preußischen Kommerzienrats Friedrich Wichelhaus, Bankier und Teilhaber der Firma „Wichelhaus & Sohn“ in Elberfeld. August Engels sen. hatte die Geschwister Caspar, Peter, Friedrich (1796-1860), Louise und Emilie. Der weltberühmte Philosoph, Mitgründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Kommunist Friedrich Engels (jr., 1820-1895) war sein Neffe.

Bruch ist der alte Name für das Engels-Quartier

Engels besuchte zunächst die Brucher-Schule, später die Stadtschule in Barmen. Im Jahr 1818 diente er als Einjährig-Freiwilliger bei der schweren Artillerie in Köln. Anschließend wurde er Teilhaber – bis 1849 mit seinem älteren Bruder Caspar (1792-1863) – der väterlichen Textilmanufaktur „Caspar Engels & Söhne“ (Seidenimport- und handelshäuser) in Unterbarmen. Ab 1820 bewohnte er nach dem Tod seines Onkels Benjamin (1751-1820) in Barmen dessen Haus „Engelsgang“ in der Engelsstraße 6. Im Jahr 1854 wurde er zum königlich preußischen Kommerzienrat ernannt. In den Jahren 1833 bis 1834 war er Stadtrat in Barmen, seit 1860 mit kurzen Unterbrechungen Beigeordneter, 1872 letztmals dazu gewählt. Etwa von 1840 bis 1860 war er Kreistagsabgeordneter,  ab 1850 stellvertretender Abgeordneter zum Provinziallandtag. In den Jahren 1851 bis 1854 war er Abgeordneter zur Ersten Kammer Preußens. Im Jahr 1860 wurde er zum Mitglied des preußischen Herrenhauses berufen, mit Eintritt am 10./14. Januar 1861. Engels war seit deren Bestehen Direktionsmitglied der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft. 15 Jahre lang war er Mitglied der Handelskammer, sechs Jahre lang Handelsrichter. Er war Mitbegründer der niederrheinischen Musikfeste.

Foto: Conrads

Seit 1822, als der Friedhof angelegt wurde, war Engels Presbyter oder Repräsentant der Vereinigten evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen, in den Jahren 1827, 1839 und 1851 deren Kirchmeister.

Gestorben ist der Kommerzienrat 76jährig am 26. April 1874. Selbstredend wurde er auf dem Unterbarmer Friedhof bestattet, die Steinsäule erinnert noch an ihn, obwohl die Familie Engels alle Gräber aufgegeben hat.