Musikalische Zeitreise durch die Jahrzehnte
Christoph Iacomo (r.) und seine Formation „Libertango“ spielen am 28. August ab 19 Uhr ein Tango-Konzert.
Foto: Dörthe Boxberg
Monika Brockmann
Foto: Brockmann
Seit rund 150 Jahren kümmert sich der Barmer Verschönerungsverein um die 100 Hektar großen Barmer Anlagen, die zweitgrößte Parkanlage Deutschlands in bürgerschaftlichem, privatem Besitz. Dass die Anlagen ganzjährig rund um die Uhr zum Spazieren, Wandern, Walken und Entspannen geöffnet und kostenlos nutzbar sind, ist für viele Menschen selbstverständlich. Doch nur knapp 1.000 Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich mit einem Jahresbeitrag von 20 Euro an den Kosten.
Durch eine neue Kooperation mit dem jüngst gegründeten, gemeinnützigen Barmer Kulturverein und dem Freizeitpark Fischertal kommt nun mehr denn je Kultur in die Anlagen. Der Kulturverein entstand durch Zufall. Monika Brockmann lernte von Tennislehrer Jörg Schüller das Tennisspielen und klagte, dass sie durch Corona mit ihren Gesangsschülerinnen und Schülern den Probenraum verloren hat. „Komm doch zu mir,“ antwortete Schüller schnell und bot seinen Freizeitpark an. Das war die Stunde Null!
Nach der erfolgreichen Konzertpremiere im Juni stellen die Initiatoren Monika Brockmann (Gesangsschule Vocalist Partner), Jörg Schüller und Tim Wiedenstritt (Freizeitpark Fischertal) in den oberen Anlagen eine Open-Air-Arena mit Bühne und Stühlen auf und gestalten vom 20. August bis 12. September den „Barmer Kultursommer“ als Wuppertaler Kulturfestival, zu dem Tickets über www.wuppertal-live.de erworben werden können.
Mit einer Jazz Night beginnt das „Somma“-Programm am 20. August um 19 Uhr die Eventreihe. Zu einer Operngala lädt die international erfahrene Sängerin Monika Brockmann am 21. August ein und singt Highlights aus berühmten Opern. Ausnahmsweise um 17 Uhr behauptet Jan Michael Horstmann am 22. August mit seinen Chansons „Ich bin das Nichtgespenst!“. In der Latin Night am 27. August fehlt der Tango nicht. Ein weiter musikalischer Sprung gelingt zum Klezmer- und Jiddisch-Konzert am 29. August.
Das Wuppertaler Improvisationsorchester „MaKoGe“ musiziert am 3. September in der Arena, auch Rotunde genannt, neben der Aussichtsterrasse. Tanzen mit Regina Advento und Band ist am 4. September angesagt. Eindeutig und zweideutig sind die Chansons mit Tina Hermann und Kollegen am 5. September. Dem Anspruch „von Klassik zu Standards“ werden Igor Parfenev, Bassja Leidmann und Sascha Bleiwas am 10. September gerecht. Eine musikalische Zeitreise durch 100 Jahre gestalten Monika Brockmann und ihre Vocalist Partner am 11. September, bevor Kristof Stößels Komödie mit „Die Divas“ am 12. September für ein furioses Finale sorgt. Derweil bastelt Gregor Eisenmann an einer Lichtshow.
„Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt, die 250 Plätze oft benutzt werden und uns das Förderprojekt Rückenwind für die nächsten Jahre gibt,“ hofft Monika Brockmann. Sie wohnt am Toelleturm, hat die Barmer Anlagen in ihr Herz geschlossen und bastelt an neuen Ideen. Auf den Tennisplätzen standen zum Startkonzert 150 Liegestühle. Mit ihren Schülerinnen und Schülern begab sie sich auf eine Gesangswanderung und weitere Plätze könnten „Spielorte“ werden.