Barmer Köpfe
Vorwerk, Emma
Emma – die Frau an Adolf Vorwerks Seite
Foto: Sammlung BVV
In der Geschichte des Barmer Verschönerungsvereins spielen Frauen keine Rolle. Sie haben sicher den „starken Männern“ in den verschiedenen Vorständen den Rücken gestärkt, so dass die „Herren der Schöpfung“ Berufen und Ehrenämtern nachgehen und erfolgreich sein konnten.
Emma von Knapp war die Ehefrau von Adolf Vorwerk sen., der ziemlich allein, ohne Unterstützung der Stadt Barmen, das Wohngebiet auf den Südhöhen, also rund um den Toelleturm, entwickelte.
Von Knapp
Georg Heinrich von Knapp (1827-1904) war ein deutscher Seifenfabrikant und Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses in der 18. Legislaturperiode (1895–1898), 19. Legislaturperiode (1898–1903) und 20. Legislaturperiode (1903–1908). Er war Teilhaber des Hauses „G. H. Orth“ in Barmen, ein Betrieb seines Schwiegervaters. Von Knapp besuchte die Realschule und Gymnasium in Elberfeld. Ab 1865 war er Stadtverordneter und für die Nationalliberale Partei war er von 1895 bis zu seinem Tode für den Wahlkreis Düsseldorf 2 (Elberfeld, Barmen) Mitglied im preußischen Abgeordnetenhaus.
Von Knapp bis Vorwerk
Von Knapp heiratete am 4. Juni 1856 Emma Christina Orth (1829–1907). Aus der Ehe entstammten ein Sohn Carl von Knapp (1860–1943) und eine Tochter. Emma von Knapp (1863–1907) heiratete 1881 den Unternehmer Adolf Vorwerk (1853–1925), den Mitbegründer und späteren Alleininhaber der Firma Vorwerk & Sohn in Barmen. Ursprünglich wurden im Stammhaus in der Nähe der Werther Brücke „Barmer Artikel“ hergestellt, später entstand das heute noch bestehende Zweigwerk auf dem Lichtenplatz. Dort hat Peter Cöllen, Sohn von Wilhelms Tochter Esther, das Unternehmen zu einem führenden Zulieferer der Automobilindustrie entwickelt.
„Villa Emma“ und „Vorwerkpark“
Emma Vorwerk schenkte ihrem Mann Adolfnach der Hochzeit am 22. August 1861 die sieben Kinder Adolf jr. (1882-1920), Emma Anna (1885-1959), Clara Emilia (1886-1968), Wilhelm (1889-1967, Vorsitzender des Barmer Verschönerungsvereins), Luisa „Lilly“ (1891-1964), Anna („Anni“) (1894-1972) und Max (1896-1981). Nachdem die Vorwerks zunächst im ersten „Luftkurhaus“ an der damaligen Friesenstraße, die nach Adolfs Tod in Adolf-Vorwerk-Straße umbenannt wurde, gewohnt hatten, ließ der Fabrikant gegenüber die „Villa Emma“ bauen, die in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Der um 1907 angelegte Adolf-Vorwerk-Park, um den sich seit einigen Jahren eine Stiftung kümmert, war ein Geschenk von Adolf an seine Frau Emma, die am 2. Oktober 1907 im italienischen Aosta gestorben ist.
„Millionenallee“
Während die Familie von Knapp an der „Millionenallee“ (Volksmund wegen der auffallenden Ansammlung bedeutender Barmer Familien) auf dem Unterbarmer Friedhof eine große Familiengrabstätte hatte, ist Emma Vorwerk in der Familiengrabstätte der Vorwerks auf dem Friedhof Norrenberg bestattet.