Barmer Köpfe
Bremme, Hans
Hans Bremme ist aus der Art der Brauereifamilie geschlagen
Foto: Stadt Wuppertal
Foto: Archiv BVV
Der Name der Familie Bremme ist ebenso untrennbar mit der Barmer Südstadt verbunden, wie der Barmer Verschönerungsverein. Nach bisherigen Recherchen gab es unterschiedliche Beziehungen. Obwohl Hans Bremme Sohn des Brauereibesitzers Adolf Bremme war, schlug er einen anderen Lebensweg ein, wurde Jurist und Verwaltungsbeamter. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren von 1945 bis 1946 war er Bürgermeister und Oberbürgermeister und von 1946 bis 1958 Oberstadtdirektor der Stadt Wuppertal.
Ohne Bremme Bräu Barmen
Hans Bremme wurde am 14. Juni 1898 in Barmen als Sohn des Besitzers der Brauerei Carl Bremme Adolf Bremme (1859–1918) und seiner Ehefrau Laura, geborene Hueck (1867–1929) geboren. Nach dem Notabitur nahm er freiwillig als Fahnenjunker am Ersten Weltkrieg (1914-1918) teil. Er begann nach Kriegsende ein Jura-Studium an den Universitäten zu Münster, Freiburg, Berlin und Bonn, das er 1921 mit dem Assessor und der Promotion („Die allgemeinen strafrechtlichen Bestimmungen der Reichsabgabenordnung“) zum Dr. jur. an der Universität zu Köln abschloss.
Beruf
Seine Verwaltungstätigkeit begann er als „juristischer Hilfsarbeiter“ in Remscheid und Düsseldorf, zwischendurch war er 1924 für einige Monate kommissarischer Bürgermeister der Stadt Wermelskirchen und wurde schließlich am 14. März 1927 zum Stadtsyndikus seiner Heimatstadt Barmen ernannt. Dieses Amt wurde ihm nach der Zusammenlegung der Gemeinden Barmen und Elberfeld (1929) zum 1. Dezember 1931 für die neugebildete Stadt Wuppertal übertragen. Zu seinen wesentlichen Aufgaben gehörte es, die Vereinigung der beiden Städte rechtlich zu begleiten. Bremme übernahm im Lauf der folgenden Jahre zusätzlich die Dezernate Krankenanstalten, Polizei, Steuer und Wohlfahrt der Stadt Wuppertal. Diese wurden ihm im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft auch in den Rathäusern wieder entzogen, da seine Ehefrau Beate Bremme, geborene Engelbrecht (24. Oktober 1906 – 6. Juni 2006) als jüdischer Mischling galt. Er konnte aber bis Kriegsende seine ursprüngliche Aufgabe als Stadtsyndikus fortsetzen.
Nach Kriegsende
Am 12. Mai 1945 wurde Bremme von der britischen Militärregierung in der britischen Besatzungszone als Bürgermeister der Stadt Wuppertal eingesetzt und am 9. November 1945 zum Oberbürgermeister ernannt. Nach Einführung einer neuen Gemeindeordnung in Nordrhein-Westfalen wurde er am 16. Januar 1946 von der Stadtvertretung zum Oberstadtdirektor gewählt. Dieses Amt hatte er bis 31. Januar 1958 inne. Nach seinem Ausscheiden aus den Diensten der Stadt Wuppertal wurde Bremme am 1. Februar 1958 Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der industriellen Forschungsgemeinschaft in Köln. Diese Tätigkeit übte er bis zum 31. März 1962 aus. Er arbeitete danach bis zu seinem Tod am 3. Juni 1970 als Rechtsanwalt in Wuppertal. Auf dem evangelischen Friedhof in Unterbarmen fand er seine letzte Ruhe.
Ehrungen
Für seine Verdienste erhielt Hans Bremme das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Seine Heimatstadt Wuppertal benannte 2006 eine Straße auf dem Freudenberg nach ihm.